Die Stadt Essen ist mit den Herausforderungen konfrontiert, Strategien zu finden und umzusetzen. Und zwar so, dass Sie einerseits dem politischen Willensbildungsprozess und einer Bürgerbeteiligung Rechnung tragen, andererseits auch zielorientiert sind. Denn der demografische Wandel, die Folgen des Strukturwandels und die Herausforderungen der Wissensgesellschaft haben gravierende Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort, die Infrastrukturen, das Wohnen und auf das soziale Zusammenleben in der Stadt und konkret in einigen Stadtteilen. Gleichzeitig ist die finanzielle Situation der Stadt Essen, trotz guter Ansätze zur Haushaltskonsolidierung, weiterhin angespannt. Gleichwohl hat Essen auch großes Potenzial: Unsere Stadt ist ein wirtschaftlich starker Standort – historisch gewachsen und mitten im Ruhrgebiet. Einige große Konzerne haben hier ihren Hauptsitz. Zusätzlich sind ein starker Mittelstand und das Handwerk Motor für Arbeitsplätze, Innovation und Wirtschaftskraft. Essen hat eine gute Bildungslandschaft mit allen Bildungseinrichtungen von der frühkindlichen Bildung bis zu Hochschulen vorzuweisen. Essen besitzt Kultureinrichtungen, die im nationalen und internationalen Vergleich bestehen können. Zudem hat Essen sehr gute Naherholungsmöglichkeiten und ist die grünste Stadt Nordrhein-Westfalens. Die Menschen sind herzlich, offen und gastfreundlich und packen tatkräftig an. Sie genießen die Lebensqualität in Essen, einer Stadt mit traditionell großem bürgerschaftlichem und unternehmerischem Engagement. Mit diesem Pfund lässt sich viel bewegen, wirtschaftlich und gesellschaftlich im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger.
Vor dem Hintergrund dieser Rahmenbedingungen hat sich der Rat der Stadt Essen im Frühjahr 2012 für die Entwicklung einer in einem gesamtstädtischen Projekt angelegten Strategie „Essen.2030“ ausgesprochen, um die Stärken der Stadt zu stärken. Neben der Entwicklung der Strategie sollten in dem Projekt auch konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Erreichung der Strategieziele erarbeitet werden. Dabei wurden mithilfe einer Kommunikations- und Beteiligungsstrategie sowohl die lokale Wirtschaft als auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt sowie weitere Akteure der Stadtgesellschaft einbezogen.
Die EWG Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH als ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadt Essen und der Essener Wirtschaft beauftragte Roland Berger Strategy Consultants, die sich in einem Ausschreibungsverfahren gegen acht weitere Mitbewerber durchgesetzt hatten, als externen Berater mit der Projektsteuerung des Strategieprozesses Essen.2030. Die Projektsteuerung wurde durch die Interessengemeinschaft der Essener Wirtschaft finanziert. Die Erarbeitung der Inhalte der Strategie und die begleitende Kommunikation und Beteiligung erfolgten maßgeblich durch die Stadt unter Einbeziehung von Akteuren der Stadtgesellschaft.
Der Strategieprozess Essen.2030 sollte im Kern Zukunftsbeschreibungen für die Stadt liefern. Es wurden Strategiefelder identifiziert und ein Handlungsrahmen für zukünftigen Maßnahmen herausgearbeitet – gedacht als Leitplanken für die weiteren politischen Entscheidungen sowie darauf aufbauende konkrete Maßnahmen und beispielgebende Projekte.
Den Projektbericht finden Sie hier.